Von nun mehr als 5 Jahren war ich für 4 Wochen in einer Sprachschule in Hastings
in Süden Englands. Ich lebte dort in einer Gastfamilie zusammen mit 5 anderen
Schülern. Warum ich das erzähle? Mit einem habe ich mich besonders gut verstanden:
Edmundo. Er war für ein halbes Jahr in der Familie und wir haben viel zusammen
unternommen!
Edmundo ist aus Ecuador, aus Quito und so nahm ich die Gelegenheit wahr, meinen
alten Freund wiederzusehen. Ich werde sehr herzlich in seine Familie aufgenommen
und eingeladen mit ihnen einen Sonntagsausflug zu unternehmen. Diese Ausflüge
sind hier sehr traditionell und wenn man sonntags an einem Park vorbeiläuft,
dann glaubt man, man befinde sich auf dem Cannstatter Wasen. Wir gingen auf den
Guagua Pichichina, den „Hausberg“ von Quito. Um auf den Gipfel zu kommen gibt
es eine Gondelbahn, die höchste auf der Welt existierende Seilbahn überhaupt.
Es ist wie beim Skifahren, bloß ohne Schnee und unbequeme Skischuhe. Oben
angekommen erstreckt sich eine Traumhafte Aussicht auf die Stadt Quito. Auch
hier ist die Luft schon sehr dünn und es lustig Touristen zu beobachten, die
wahrscheinlich erst vor einem Tag in Quito angekommen sind und ganz ohne
Akklimatisierung in der Höhe ziemlich am straucheln sind. Nach einiger Zeit staunen
haben wir uns einen „Canelezo“ gegönnt - Der typische Ecuadorianische Drink. Es
ist ein heißer Früchte Punsch mit einem Schuss Alkohol, das richtige gegen die
Kälte. Danach machen wir uns auch schon wieder auf den Rückweg. Mittags bereiten
wir ein leckeres Essen vor, denn heute ist ein groß gefeierter Tag – der
Vatertag! Er wir genauso gefeiert wie bei uns der Muttertag. Verwandte werden
eingeladen und so essen wir schließlich zu zehnt ein leckeres „Familienessen“ inklusive
Empanadas und selbstgebackenen Brötchen. Wir spielen Gitarre und Klavier und
singen den ganzen Nachmittag Ecuadorianische Lieder. Ich genieße es sehr, so
freundlich willkommen geheißen zu werden und einen „richtigen Freund“ in Quito
zu haben. Am Abend habe ich dann noch das Glück, die Altstadt bei Nacht
kennenzulernen und eine „echte, heiße Schokolade“ in der Rhonda zu trinken. Die
Rhonda ist die älteste Straße Ecuadors, mitten im Herzen von Quito und mit
vielen kleinen Restaurants gesäumt – bonito!
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