Montag, 28. Februar 2011

Fahrt nach Nauta und zu Freunden außerhalb

Die erste Woche Peru
Iquitos: Iquitos ist eine laute, sehr schnelle und chaotische Stadt. Unzählige Mototaxis jagen von einer Kreuzung zur nächsten und vor meinem Fenster hängen unzählige Kabel. Alles ist sehr alt und heruntergekommen. Doch darum geht es nicht. Die Hauptsache ist, es funktioniert! Nach und nach lerne ich mich das Essen und die Lebensumstände kennen, doch es wäre gelogen zu behaupten, ich hätte mich bereits an sie gewöhnt! Es gibt viele Organisatorische Dinge zu erledigen, Die Lampen hängen irgendwo auf der Strecke fest, ich muss einen Antrag auf Eintritt in die Reserva (Naturschutzgebiet) stellen.  Dazu nehme ich wie so oft ein Mototaxi und fahre zu dieser Behörde. Lara kennt die Verantwortlichen bereits und da wir das Lampenprojekt begleiten werden, bekommen wir freien Eintritt. Elvio, der Ansprechpartner vor Ort kommt aus San Martin und trifft uns in Iquitos. Wir müssen ihm erklären, was Kontoauszüge sind und begleiten ihn zur Bank, in der wir mehrere Stunden auf ein Gespräch warten. Es gibt einige Ungereimtheiten der Kontoführung meiner Organisation, die dadurch beseitigt werden sollten. Mit neuer Erkenntnis bei ihm und neuen Auszügen bei uns geht es weiter. Wir besuchen Freunde von ihm und PVA (= Pro Vita Andina). Sie wohnen außerhalb von Iquitos, eine knappe Stunde Fahrt mit dem Mototaxi. Die Straßen sind nicht länger asphaltiert und so fährt man auf schlammigen Lehmstraßen in die Natur. Der Lärm verschwindet, Palmen aller Art wachsen rechts und links der Straße in die Höhe und die Geräusche der Wälder werden hörbar. Es ist wundervoll! Zurück in Iquitos, zurück im Lärm - und dem Dreck der Straße! Der nächste morgen nutze ich, um nützliche Dinge für SMT einzukaufen. Ich gehe auf den Markt, man kann alles nur Erdenkliche bekommen. Ich kaufe eine Hängematte, die man als Schlafplatz sowohl auf der Fähre, als auch auf dem Boot von Elvio brauch. Ebenfalls decke ich mich mit angenehmeren Klamotten ein, denn Jeans, dicke Schuhe und langes Hemd sind bei 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit nicht von Nutzen, zumal es hier (fast) keine Moskitos  gibt! Nach und nach fühle ich mich weniger wie ein Tourist. Es ist verrückt, wie vielfältig diese Stadt, die größte nicht auf dem Landweg zu erreichende auf der Welt ist! Das Essen ist lecker, dass man hier allerdings schon zum Frühstück „Aros con pollo“ (Hühnchen mit Reis) isst, ist gewöhnungsbedürftig. Es gibt auch Bäckereinen, doch leider keine leckeren Brötchen und dunkles Brot, sondern nur ganz helle, kinderfaustgroße „Hamburgerbrötchen“. Man kauft sich nicht 2 oder 3 Stück, sondern z.B. für einen Sol = 25 Cent. Dafür bekommt man dann so ca. 13 dieser besagten Brötchen. Auch frischer Käse oder Schinken gibt es hier nicht, Kühe sind hier nicht heimisch und alles gekühlt werden muss,  verfällt innerhalb von wenigen Tagen! Wenn man noch billiger als mit Mototaxi fahren möchte, nimmt man den Bus. Es ist eine Art überdimensionierte Blechdose auf vier Rädern, in der es einzig und allein um den Transport geht. Fenster oder Komfort gibt es hier keine, geschweige Haltestellen. Man zahlt eine Pauschale von 0,8 Sol (=20 Cent). Nach einer Kleinen Weile steigen zwei Musiker ein. Ein Gitarrist/Flötenspieler  und einer, der mit einer Art Rassel den Takt angibt. Es macht einen großen Eindruck auf mich! Ursprünglich war geplant, noch an diesem Tag nach San Martin Aufzubrechen, doch die Südamerikanische Einstellung macht einen Strich durch die Rechnung.
Ein Mann, der auf das Boot aufpassen sollte, gingen die Vorräte bzw. das Geld aus. Ich fahre mit dem Auto! nach Nauta, denn dort liegt das Boot im Hafen. Eine Autofahrt Von Iquitos nach Nauta geht ca 2 h. und beginnt erst dann, wenn sich vier Passagiere gefunden haben und das Auto voll beladen ist. Die Straße nach Nauta ist (vergleichsweise) gut asphaltiert, jede Richtung hat eine Fahrbahn. Die Fahrt an sich ist sehr rasant, die Fahrer kennen die Straße im Schlaf und jede Bodenwelle bzw. Schlagloch beim Namen! So geht es also mit bis zu 120 km/h durch die an manchen Stellen sehr kurvige Straße. In Nauta selbst bekommt der „Schiffsaufpasser“ sein Geld und soll außerdem schon für die Fahrt Benzin, Reis und andere Dinge kaufen. Auf der Rückfahrt werden wir mein Auto von der Straßenpolizei kontrolliert. Alle Passagiere müssen ihre Ausweise zeigen, doch meiner ist sicher im Hotelzimmer versteckt! Ich gebe ihnen meinen Personalausweis, den ich zufälligerweise in meinem Geldbeutel habe und bekomme ihn nach einigen Minuten ohne Beanstandung zurück! So ging die Fahrt schließlich weiter nach Iquitos. Der Tacho zeigt 120 Km/h und der Kilometerzähler dreht sich langsam Richtung 456.000.
Nach einer Woche schließlich geht die Fahrt nach SMT (=San Martin) los, mein eigentliches Ziel.
was mir beim essen gegenueber aufgefallen ist

dieser Truck ist voll funktionstuechtig! Er wird bis oben beladen und zu jeder Lieferung gibt es ein Team zum Arbeiten Obendrauf (im wahrsten Sinne des Wortes)



Auf der Fahrt von Nauta zurueck kamen wir in eine Polizeikontrolle!

Bus, ebenfalls auf der Fahrt nach Nauta

Die Erde hier hat einen hohen eisengehalt, jedoch keinerlei Steine

Ein Floss in Nauta. Von Huhn bis Kochbananen wird darauf alles transportiert

Ein Brotwagen (ausfahrender Baecker)

Elvio im Mototaxi

Das dorf von Justina und Patricio, 45 min. im Autotaxi

Kueche und Klo von Justina und Patricio

Als wir mal wieder im Internetcafe sassen... ab jetzt KakaCafe!

Strassenzug in Iquitos

Bus am "Plasa de arma"

Die sicht vom "Pier" auf den Zubringer des Amazonas

Klopapiermann

Gemueseladen auf der Strasse

Hungrige Geier warten auf neuen Abfall




Samstag, 26. Februar 2011

Busfahrt durch Iquitos

Heute sind wir zur Abwechslung mal mit dem Bus gefahren, es ist noch günstiger als ein Mototaxi und u.u. auch noch sehr unterhaltsam:

Freitag, 25. Februar 2011

Abreise und Ankunft in iquitos

Hola muchachos! Jetzt geht es also los, wirklich! Ich kann es kaum glauben, die letzten Wochen vergingen wie im Fluge. Geimpft, Medizinisch bestmöglich Ausgerüstet, Vollbepackt und Umgepackt mit den besten Dingen und Wünschen! Nach einer tollen Überraschungs-Koch-Verabschiedungs-party, auf der ich noch letzte klasse Ergänzungen meiner Utensilien bekam ging meine Zeit im verschneiten Stuttgart ruckzuck dem Ende entgegen. Sie sollte für eine längere Zeit gegen eine neue Umgebung und Kultur eingetauscht werden, mit der aus Peru und Ecuador, im Nord-Westen Lateinamerikas.
Dazu kam es wie folgt: nach meinem endlich geschafften Abitur war mir klar, ich wollte nicht gleich Studieren, sondern zunächst für einige Zeit ins Ausland, eine neue Sprache und Kultur kennenlernen. Nachdem es für Bewerbungen bei großen Organisationen im Weltwärtsprojekt zu spät war entschied ich mich ein wenig zu warten, denn die Frage der Aussetzung der Wehrpflicht und den damit entfallenden Zivildienst standen zur Debatte. So arbeitete ich für 3 Monate als Hakenhalter im Diakonissenkrankenhaus. Und wie erhofft erübrigte sich die Frage mit dem Zivildienst und für mich öffnete die sich Möglichkeit, mit kleinen Organisationen in Kontakt zu treten. So kam ich im Dezember über das Internet schließlich auf „Pro Vita Andina“. Nach einem ausführlichen Telefonat mit Frau Kaspar, der Vorsitzenden der Organisation wusste ich, ich wollte mit dieser Organisation nach Lateinamerika! Und so kam es, dass ich sehr kurzfristig schon nach Peru und dann später nach Ecuador gehen konnte. Alles musste Organisiert werden, Gelbfieber /Tollwut und andere Impfungen mussten gemacht werden, eine mobile Medizinstation mit Apotheke sollte eingerichtet werden, Kleider mussten mit Moskitoschutzmittel imprägniert werden und ich konnte Spanisch lernen! Schließlich war alles so weit, ich hatte ein Ticket, einen großen Rucksack und konnte mich ein wenig auf Spanisch verständigen.  Also ging  meine Reise am 22.2.11 von Frankfurt aus los, zunächst nach Madrid. Dort traf ich auf Lara, eine ehemalige Freiwillige. Sie ist Studentin und kommt aus der Nähe von Berlin. Sie wird mich ca. 1 Monat begleiten und kennt die Verhältnisse vor Ort, die Leute und die Projekte und soll mir ein bisschen beim Zurechtfinden helfen. Von Madrid hatten wir einen gemeinsamen Flug nach Lima, der Hauptstadt Perus. Nach einem angenehmen Flug kamen wir um 7:00 Ortszeit an. Das erste was mir auffällt, ist eine feucht-warme Luft, die einem entgegenbläst. Zunächst hält man sie für Flugzugabwärme, doch sie bleibt! Einige Stunden später ging die Reise nach Iquitos weiter. Wir kamen gegen Mittag dort an und liefen durch die schönen Straßen, vorbei an Wellblechhütten, leicht gebaute Backsteinhäuser und unendlich vielen kleinen Geschäften, welche sich an der Straße säumten. Wir kauften das nötigste, und nahmen ein Taxi, eine Art dreirädriges Motorrad und fuhren zum Hostal. Am Nachmittag suchten wir nach Skype-fähigen Internetcafés und einer Bank, um einige Solis abzuheben. Abends gingen wir in einer Chifa essen, einem kleinen Restaurant und dann fiel ich auch schon wie ein Stein ins Bett.
Juli & David beim Packen

Lima von oben

Lima ist so groß, dass man sich selbst aus dem Flugzeug kein Überblick machen kann

(teilweise) überflutete Gebiete

Ein Flusslauf, dessen Ufer sich fast berühren

Straßenbild in Iquitos

Eine Fahrt mit dem Mototaxi kostet 1,5Solis-ca.35cent und man kommt durch die ganze Stadt!

Essen wird fast überall an der Straße verkauft - und zubereitet

Blick aus meinem Fenster

Amireisen ist hier das einzige >>Stabile<< Metall, Aus ihm wird alles, sogar verzierungen "gebogen"

Blick die Strße hinunter: jedes haus hat seinen eigenen Anstrich!

Mittwoch, 23. Februar 2011

angekommen

Hola!
heute bin ich erschoepft aber gluecklich in iquitos angekommen!
details folgen so bald wie moeglich!
liebe Gruesse!