Nach all den Rosen wird es schnell ernst, der Sommerkurs mit
den 26 Patenkindern meiner Organisation steht an. Der Plan ist, einen dreiwöchigen
Kurs mit 5 Stunden Unterricht täglich zu geben. Ich will Englisch und den
Umgang mit einem PC beibringen. Die Räumlichkeiten dazu stellt das colegio (die
Schule) zur Verfügung. Damit die restlichen Schüler nicht auf Patenkinder
neidisch werden will ich auch für sie einen Kurs von 2 Stunden täglich
anbieten. Ich überlege mir ein bisschen die Themen, die ich behandeln will und
gehe dann durch die Klassen um den Kurs vorzustellen. Dabei erlebe ich einige
Unterschiede zu den deutschen Schule: Die Schüler haben alle eine einheitliche
Uniform und sitzen an sehr kleinen Einzel Tischen, an denen je ein Stuhl
befestigt ist. Als ich klopfe und die Klasse betrete stehen alle Schüler auf, salutieren
und begrüßen mich im Chor, sehr ungewohnte Disziplin und ich fühle mich ein
wenig unwohl dabei. Das Kursangebot findet viel Zustimmung und so muss ich ein
Limit von 30 Schülern für den Sommerkurs setzten. Ebenfalls neu für mich ist,
dass es in der Schule drei „Schichten“ gibt, der Unterricht fängt je nach
Belieben morgens, mittags oder abends an. Den höchsten Schulabschluss erhält
man hier in der Regel mit 16 Jahren, doch viele müssen ihre schulische Kariere
unterbrechen, zum Beispiel um zu arbeiten und so sitzen in einigen Klassen
Schüler mit 26 Jahren zwischen all den jüngeren Kids.
Ich bin ziemlich nervös an meinem ersten Tag, denn es ist für mich das erste
Mal, als Lehrer zu unterrichten. Dazu kommt, dass die Klassen sehr groß sind
und das Niveau der Schüler aufgrund des Altersunterschiedes zwischen 13 und 26
Jahren sehr schwankt.
Doch ich werde sehr positiv überrascht, die Kids sind alle sehr nett,
erscheinen regelmäßig und kommen auch kaum auf die Idee, sich gegenseitig
abzulenken. So verstreicht erst der erste Tag, dann die erste Woche und dann
ist schon der Kurs wieder vorbei. Zum Abschluss gibt’s noch einen englischen
Film mit Chips und Cola und obendrauf ein Zertifikat!
Wir hatten alle eine tolle Zeit, die Patenkinder haben viel Englisch und den
Umgang mit dem Office-paket von Microsoft gelernt und auch ich habe einiges
über das Unterrichten und Ecuadorianische Gewohnheiten an Schulen gelernt.
Wenn ihr jetzt glaubt, dass das alles ist, was ich in diesen 4 Wochen in
Tabacundo gemacht und erlebt habe- weit gefehlt, wartet auf die nächsten
Einträge!
|
Der Haupteingang, wie man sieht, ist Englischunterricht dringrnd nötig |
|
Die Schule |
|
"Elternabend" |
|
my desk |
|
Fleißige kids |
|
Ein Tourist kommt, erstelle einen Dialog und zeige ihm deine Stadt! |
|
Chips und film zum Abschied! |
|
Powerpoint üben |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen